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Alternative zu Antibiotika entdeckt

Anette Dräger and Eduard Babiychuk
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Ohne Einsatz von Antibiotika bakterielle Infektionen behandeln? Dies schien bislang unmöglich zu sein. Ein internationales Forscherteam unter Berner Leitung hat eine Substanz entwickelt, mit der Infektionen nicht nur behandelbar sind, sondern auch Antibiotika-Resistenzen vermieden werden können. Eine damit zusammenhängende Studie wurde von der Zeitschrift „Nature Biotechnology“ Anfang November publiziert.

Ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Eduard Babiychuk und Annette Draeger vom Institut für Anatomie der Universität Bern sind derzeit ganz auf Liposomen fokussiert. Nicht verwunderlich. Schließlich handelt es sich hier um die vielversprechende Substanz, mithilfe derer möglicherweise in Zukunft bakterielle Infektionen behandelbar sind. Doch was sind Liposomen überhaupt?

Hier handelt es sich um künstlich hergestellte Nanopartikel (aus Bestandteilen der Fettschicht von Körperzellen), aus denen ein «Schutzschirm» entwickelt werden kann. Dieser fängt die von den Bakterien ausgestossenen Giftstoffe ein und neutralisiert sie. Dadurch werden die Bakterien ungefährlich und können von den Zellen des Immunsystems überwältigt und unschädlich gemacht werden.

Die Berner Wissenschaftler setzten Liposomen so zusammen, dass sie bakterielle Giftstoffe anziehen und so die Körperzellen vor diesem gefährlichen «Beschuss» schützen. «Wir haben einen unwiderstehlichen Köder für bakterielle Toxine kreiert. Darum attackieren sie die Liposomen und werden dort gezielt eingefangen und unschädlich gemacht, ohne dass sie Schaden an unseren Körperzellen anrichten können», sagt der Studienleiter Eduard Babiychuk. «Da die Wirkung der Liposomen sich nicht gegen die Bakterien selber richtet, kann sich auch keine Resistenz entwickeln», fügt die Ko-Leiterin Annette Draeger hinzu. Mäuse, die im Tierversuch mit diesen Liposomen behandelt wurden, überlebten eine sonst tödliche Blutvergiftung und wurden ohne Antibiotika wieder gesund.

Wir hoffen, dass die Liposomen sich in der Klinik bewähren. Die ersten Pase II Versuche sind für die erste Hälfte des kommenden Jahres geplant“, sagen Eduard Babiychuk und Annette Draeger.

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