Gesundheitskompetenz – was ist das?

Bild einer weiß gekleideten, yogaausübenden Frau auf einer gelben Blumenwiese
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Eine Begriffserklärung von Alexander Riegler

Unter dem Begriff Gesundheitskompetenz versteht man frei übersetzt die Fähig- und Fertigkeiten von Personen, sich selbstständig Informationen zu besorgen, diese selbst verarbeiten zu können und gleichzeitig sollten einfache Gesundheitsinformationen und Leistungsangebote verstanden werden, die wiederum notwendig sind, um angemessene gesundheitsrelevante Entscheidungen treffen zu können. Vereinfacht ausgedrückt, Informationen mit medizinischem Hintergrund verstehen und anwenden können.

Da es sich bei den Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheitskompetenzen um ein relativ junges Forschungsfeld handelt, gibt es noch keine einheitliche Definition des ursprünglich aus dem angelsächsischen kommenden Begriffes Health Literacy.

Health Literacy – ein Begriff, der aus den beiden Wörtern Health und Literacy besteht, würde vermuten lassen, dass die Gesundheit und das Wohlbefinden einer Person rein von deren Lese- und Schreibfähigkeiten sowie dem Umgang mit Zahlen (Literacy) abhängen. Der Grund für diese Bezeichnung liegt im Ursprung der Health Literacy Bewegung, die Ihren Augangspunkt in den Arbeiten des Ehepaars Leonhard (Leni) und Cecelia (Ceci) Doak in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts haben. Beide waren zu diesem Zeitpunkt im Bereich der Erwachsenbildung tätig und haben bemerkt, dass es nicht nur viele Personen mit Leseschwächen gibt, sondern dass es gerade diesen Personen schwer fällt, sich selbst ausreichend um die eigene Gesundheit kümmern zu können. Umfangreiche Studien haben diese Beobachtungen mittlerweile bestätigt – Personen mit Leseschwäche haben oft einen schlechteren Gesundheitszustand. Gleichzeitig heißt es aber nicht, dass wenn jemand krank ist, dass diese Person dann automatisch schlecht lesen kann.

 

Die Übersetzung des englischen Begriffes in das doch sperrige und ungewohnte Wort Gesundheitskompetenz trägt nicht unbedingt dazu bei, die Bevölkerung dafür auf Anhieb zu begeistern. Oft finden sich in der Literatur daher auch Synonyme wie: Befähigung zur Gesundheit, Gesundheitsbildung oder ähnliche Begriffe.

Die Wichtigkeit entsprechender Erhebungen und nachfolgender Verbesserungsmaßnahmen wurde aber bereits vor Jahren schon erkannt. Ein Blick über die Ländergrenzen hinaus zeigt, dass rund 9 von 10 Amerikanern Probleme damit haben, Ihre eigene Gesundheit selbst zu erhalten und zu verbessern. Nicht viel besser sieht es hier in Australien oder Europa aus, hier hat jeder Zweite, also 5 von 10 Personen, Probleme.

Sind die individuellen Fertig- und Fähigkeiten einer Person nur gering ausgeprägt, so zeigen wissenschaftliche Erhebungen, dass diese Personen vielfach dazu tendieren, häufiger Entscheidungen zu treffen, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken, einen riskanteren Lebensstiel wählen, über einen schlechteren Gesundheitszustand verfügen und wesentlich häufiger eine stationäre Behandlung in einem Krankenhaus erhalten. Es ist daher verständlich, dass es sich hierbei nicht länger um ein Defizit einer Einzelperson handelt, sondern um ein Problem, dass das gesamte Gesundheitswesen und alle darin befindlichen Personen betreffen.

Es wird vermutet, dass die Schuld für die Ineffizienz des amerikanischen Gesundheitssystems in der geringen Gesundheitskompetenz der Amerikaner liegt. Die dadurch entstehenden Kosten werden auf 7-17 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben geschätzt.

Für jeden Einzelnen der Betroffenen bedeutet das aber, dass einfache Anweisungen von Gesundheitsexperten wie beispielsweise dem Hausarzt nur bedingt verstanden werden. Selbst Medikamente werden aus diesem Grund falsch oder gar nicht eingenommen.

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