Toxoplasmose-Infektion: weniger Gefahr für Ungeborene durch Screening

Portrait von David Kaspar, MedUni Wien, in einem weißen Kittel
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Die Toxoplasma-Infektion stellt für ungeborene Kinder eine große Gefahr dar. Jedes vierte infizierte Kind hat eine geistige und/oder körperliche Beeinträchtigung. Dass Präventionsmaßnahmen und ein entsprechendes Screening diese Gefährdung deutlich senken können, dies zeigt eine kürzlich publizierte Untersuchung der MedUni Wien, wo bereits vor 22 Jahren ein weltweit einzigartiges Toxoplasmose-Register etabliert wurde. Die Erhebung ergab, dass die Fälle von angeborener Toxoplasma-Infektion seither deutlich gesenkt werden konnte: Während es früher bei 78 von 10.000 Lebendgeburten eine Infektion gab, ist heute nur noch eines von 10.000 Neugeborenen betroffen.

„Auch die Effizienz des österreichischen Therapieschemas konnte belegt werden“, sagen die Studien-Autoren Andrea-Romana Prusa und David Kasper. Die antiparasitäre Therapie für Schwangere und Kinder ist gut verträglich. Durch die Therapie für das Kind ist das Auftreten der klassischen Trias von Netzhautentzündung, Hirnverkalkungen und Wasserkopf eine Rarität geworden. Zudem handelt es sich um eine kostengünstige Präventionsstrategie. Schwere Fälle von Toxoplasmose sind in Österreich mittlerweile Einzelfälle. Weiterer positiver Faktor des Registers: „Wir haben mit dessen Hilfe einen Überblick über alle Infektionen in der Schwangerschaft und das Outcome der Kinder seit 1992“, sagt Prusa.

Die Studie wurde im Top-Journal „Clinical Infectious Diseases“ zusammengefasst und publiziert.

 

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