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FSME: „Titerkontrolle – jetzt“?

Makrobildaufnahme einer Zecke auf einer Fingerkuppe
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Alle drei bis fünf Jahre sollte eine FSME-Auffrischungsimpfung durchgeführt werden. Aber ist diese Frequenz angesichts der Möglichkeit, durch Titerbestimmung den Impfschutz zu eruieren, eigentlich notwendig?

Alle, die über ihren FSME-Impfstatus nicht Bescheid wissen, sollten mit ihrem Hausarzt sprechen und im Zweifelsfall eine neuerliche Grundimmunisierung oder Auffrischung vornehmen: So lautete der Appell der Veranstalter der Informationskampagne 2013 zum Thema FSME-Impfung.

Diese Aufforderung mag angesichts der gefährlichen, durch Zeckenbiss übertragenen Krankheit FSME durchaus sinnvoll sein.

Allerdings stellt sich die Frage, warum sich der Appell an die Bevölkerung ausschließlich auf die Schutzimpfung konzentriert. Denn Faktum ist, dass durchaus hohe Werte an Antikörpern auch bei Patienten festgestellt werden können, die jahrelang keine Auffrischungsimpfung durchgeführt haben. Wäre demnach ein Appell „Titerkontrolle – jetzt“ anstelle der Aufforderung „Zeckenschutzimpfung – jetzt“ nicht ebenso gerechtfertigt?

Dies sei die falsche Strategie, sagt Dr. Rudolf Schmitzberger, Impfreferent der Österreichischen Ärztekammer, denn: „Titerbestimmungen können die Auffrischungsimpfung nicht bzw. noch nicht ersetzen. Sie stellen nur eine Momentaufnahme dar. Eine Vorhersage über die Dauer eines serologischen Schutzes ist durch eine einfache Titerbestimmung nicht möglich.“ Es gelte daher die Chronologie „Shoot first – test later“.

Für diese Vorgehensweise plädiert auch Univ.-Prof.Dr.Herwig Kollaritsch, Facharzt für Hygiene und Mikrobiologie: „Titerbestimmungen haben den Nachteil, dass keine prognostische Aussage gemacht werden kann. Es ist durchaus möglich, dass ein hoher Titerwert, der beim einen zehn Jahre anhält, beim anderen aber rasch absinkt.“ Erschwerend hinzu käme die Tatsache, dass die Entwicklung von Titerwerten sehr individuell ist und auch abhängig vom Gesamtzustand des Menschen.

Eine jährliche Titerbestimmung, wäre aber ein durchaus wirksames Mittel, sich ausreichend zu schützen, räumt Kollaritsch ein. Für praktisch durchführbar hält er dieses jährliche Prozedere für alle aber nicht.

 

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