MRSA in Österreich: wie hoch ist die Rate wirklich?

Mikroskopische, pinkblaue Aufnahme von MRSA
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Unterschiedliche Zahlen zur Häufigkeit des Methicillin resistenten Bakteriums Staphylococcus aureus (MRSA) sorgen für Verwirrung. Die von einander abweichenden Informationen ergeben sich durch unterschiedliche Untersuchungs-Methoden“, sagt Prof. Dr. Elisabeth Presterl, Leiterin des Klinischen Instituts für Krankenhaushygiene an der Medizinischen Universität Wien.

2013 veröffentlichte die ECDC (Europäisches Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheitenden) den so genannten surveillance report of HAI (healthcare associated infections) and antimicrobial use in European acute care hospitals 2011–2012. Rund 1.000 Krankenhäuser aus sämtlichen 28 EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen und Island waren an dieser ersten EU-weiten Punkt-Prävalenzstudie zu HAI und Antibiotikaverschreibung beteiligt. Unter anderem bestätigte die Studie das anhaltende Auftreten bekannter Krankheitserreger wie MRSA. Die in ihr enthaltenen Zahlen für Österreich (40 bis 60 Prozent der untersuchten Staphylococcus Aureus-Isolate waren Methicillin resistent) sind wesentlich höher als üblicherweise in Fachkreisen kommuniziert (5 bis 10 Prozent). Wie kommt es zu den unterschiedlichen Angaben? „Der Unterschied liegt in der Methode“, erklärt Prof. Dr. Elisabeth Presterl, Leiterin des Klinischen Instituts für Krankenhaushygiene an der Medizinischen Universität Wien. Bei der Punkt-Prävalenzstudie wurde die Prävalenz von nosokomialen Infektionen zu einem Zeitpunkt erfasst. Es handle sich um keine (kontinuierliche) MRSA-Surveillance, wo alle Staphylococcus aureus Isolate erfasst werden. „Bei 15 Infektionen wurde als Erreger Staphylococcus aureus festgestellt – bei 13 lag eine Resistenztestung vor, davon waren 7 MRSA“, so die Medizinerin. Eine Prävalenz-Studie, also die Erhebung zu einem Zeitpunkt sei eine valide Methode um sehr viele, unter Umständen sehr unterschiedliche Daten zu erfassen. Im vorliegenden Fall handle es sich um eine Zusammenfassung der Ergebnisse von nur wenigen Krankenanstalten (insgesamt 9, sowie 4321 Patienten), die untersucht wurden. „Die Kunst liegt in der Interpretation der Daten“, sagt Presterl und verweist in diesem Zusammenhang auf den AURES-Bericht 2013 (jährliche, offizielle Bericht des BM für Gesundheit zur Situation der Antibiotikaresistenz). Laut diesem lag die MRSA-Rate für 2013 bei 9,1 Prozent.
Interessantes Detail am Rande: Der AURES-Bericht zeigt einen signifikanten Anstieg seit 2009 (5,9 Prozent). Warum diese Aufwärtsbewegung von immerhin 3,2 Prozent? Presterl: „Es handelt sich noch um eine Variation im erwarteten Bereich. Im AURES-Bericht wird neben den kommunizierten Zahlen auch eine 5-Jahres-Trendanalyse gezeigt. Da ist der Trend für MRSA derzeit als gleichbleibend eingestuft.“

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