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MRSA-Studie: Screening bringt weniger als gedacht – Händewaschen ist Top-Favorit

Portrait of Prof. Gerd Fätkenheuer, Oberarzt Köln
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Ist Screening und Isolation für die Bekämpfung des gefährlichen Krankenhauskeims MRSA wirklich wirksam? Offenbar nicht so sehr, wie bisher angenommen. Dies konnte im Rahmen einer Studie nun herausgefunden werden.

Durch eine Vielzahl an Maßnahmen wird seit Jahren versucht, der Ausbreitung von MRSA entgegenzuwirken. Neben der gründlichen Desinfektion der Hände von Pflegekräften und Ärzten, dem Tragen von Schutzkleidung und Masken sowie täglichen Ganzkörperwaschungen der Patienten gehören auch gezielte Screening-Untersuchungen bestimmter Patientengruppen sowie die Isolation der MRSA-positiven Patienten.

In Summe gesehen zeigen diese Maßnahmen auch durchaus Wirkung – die Frage, welche der Einzelmaßnahmen für die erfreuliche Entwicklung maßgeblich sind, war lange Zeit ungewiss. Eine von Wissenschaftlern der Unikliniken Köln und Genf durchgeführte und in der Fachzeitschrift The Lancet publizierte Untersuchung, gibt ein deutlicheres Bild. Basis der Untersuchung waren alle zum Thema schon existierenden und aussagekräftigen Studien. Es zeigte sich, dass das Screening von Patienten und die anschließende Isolation von MRSA-Trägern viel weniger effektiv waren als gedacht. Darüber hinaus scheint die Isolation von Patienten mit MRSA sogar negative Auswirkungen auf deren medizinische Versorgung zu haben, sagt Prof. Gerd Fätkenheuer, Oberarzt mit Schwerpunkt Klinische Infektiologie an der Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln. Viele Ärzte würden diese Patienten -insbesondere dann, wenn sie in Eile wären und keine Zeit hätten, den aufwändigen Schutzmaßnahmen nachzukommen – seltener aufsuchen.

Überraschend sind die Ergebnisse rund um die Desinfektion der Hände. Es zeigte sich, dass das sorgfältige Händewaschen und die Dekolonisierungsbehandlung von Risikopatienten die wirksamsten Methoden zur Eindämmung von MRSA sind. „Auch wenn die Wirksamkeit dieser Maßnahmen noch nicht so untersucht wurde, wie wir uns das wünschen, ist hier die Beweislage eindeutig am besten“, sagt Fätkenheuer.

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