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OP-Barometer: wie sinnvoll ist es?

Portrait von Univ.-Prof. Freyja-Maria Smolle-Jüttner
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Viele OP-Pflegekräfte wollen sich nicht im eigenen Hause operieren lassen. Dies ergab das kürzlich in Deutschland veröffentlichte OP-Barometer. Über die Sinnhaftigkeit derartiger Erhebungen gibt es unterschiedliche Meinungen, zumal naturgemäß eine Art Befangenheit besteht, sich von Kollegen operieren zu lassen.

Viele Pfleger in deutschen Operationssälen haben aus verschiedenen Gründen (organisationstechnisch, hygienisch) Bedenken: Lediglich 61 Prozent würden sich im eigenen Haus einem chirurgischen Eingriff unterziehen. 18 Prozent wollten sich nicht festlegen – und 21 Prozent lehnen eine Operation in ihrem Bereich ab. Dies ergab die von Prof. Thomas Busse (Fachhochschule Frankfurt) durchgeführte Befragung. Rund 1.400 OP- und Anästhesiepflegekräfte aus ganz Deutschland haben sich am OP-Barometer 2013 (Befragung findet alle zwei Jahre statt) beteiligt.

In Österreich gibt es meines Wissens nach eine derartige Erhebung nicht“, sagt die Präsidentin der Plattform für Patientensicherheit, Dr. Brigitte Ettl und die Chirurgen stehen derartigen Untersuchungen im eigenen Haus eher skeptisch gegenüber: „Ich halte derartige Erhebungen für einen Unsinn“, sagt Univ.-Prof. Dr. Freyja-Maria Smolle-Jüttner von der Univ.-Klinik für Chirurgie in Graz. Denn hier gehe es nicht nur um objektive Kriterien, sondern auch um eine zutiefst emotionale, weil intime Angelegenheit: „Welche OP-Kraft liegt schon gerne ausgezogen vor den Kollegen“, sagt die Medizinerin, die ihre eigenen Kinder trotz der hohen Standards am Klinikum genau aus diesem Grunde in einem anderen Spital auf die Welt gebracht hat. Hier gehe es sehr oft um Intimbereiche, die keiner gerne vor den Kollegen ausbreitet – Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel: „Es gibt schon Situationen, in denen das egal ist, aber das ist nicht immer gegeben .“
Sicherheit im OP und entsprechende Maßnahmen zur Vermeidung von Fehlern ist zweifelsohne ein großes und wichtiges Thema, aber Objektivierbarkeit schaffe man sicher nicht durch Erhebungen wie das OP-Barometer, so Smolle-Jüttner abschließend.

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