Reisezeit ist Ansteckungszeit, und Impfungen aller Art werden empfohlen. Doch können sich Reisende auch durch einfache Händehygiene gut gegen viele Erreger schützen, unabhängig davon, um welche Destination es sich handelt: „Die Basics ändern sich nicht. Konsequentes Händewaschen oder noch besser Händedesinfizieren mit Desinfektionsgel ist in jedem Fall eine gute, vorbeugende Maßnahme“, sagt Univ.-Prof. Dr. Herwig Kollaritsch, Leiter der Abteilung Epidemiologie und Reisemedizin an der MedUni Wien. Noroviren auf Kreuzfahrtschiffen etwa, über welche derzeit immer wieder berichtet wird, seien ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig Händewaschen ist.
Händehygiene ist insbesondere aber im Zusammenhang mit Durchfallerkrankungen bedeutsam, sagt der Epidemiologe, wobei der sozioökonomische Standard nicht immer für die Höhe des Ansteckungspotentials ausschlaggebend ist, aber doch ein guter Indikator. In asiatischen Ländern ist der sanitärhygienische und auch der lebensmittelhygienische Standard oft schon recht hoch, dafür lauern beispielsweise andere Gefahren wie z.B Tollwut.
Der Kontakt mit Lebensmitteln hingegen lässt sich auf Reisen nicht vermeiden – dementsprechend groß ist hier die Gefahr einer Ansteckung: „Selbst die besten Luxushotels haben ganz normale Zulieferer für Obst und Gemüse“, sagt Kollaritsch. Hinzu käme noch die Tatsache, dass diese ja mit Fließwasser gewaschen werden, welches oft selbst mit Keimen kontaminiert ist.
Vor allem in vorderasiatischen Ländern wie Indien oder Nepal ist hier Vorsicht geboten.
Im arabischen Raum hingegen sollte dem Thema Händewaschen erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden, da hier mit Hygiene anders umgegangen werde als im asiatischen Raum.
Entwarnung in Sachen Händehygiene gibt es dafür bei Urlauben auf dem Bauernhof. Entgegen der oft gehegten Meinung, hier wimmle es vor gefährlichen, Kinder bedrohenden Keimen, ist es eher so, dass der Kontakt mit dem bäuerlichen Umfeld das Immunsystem sogar stärkt. Dies würden zahlreiche Studien in dem Zusammenhang zeigen“, sagt Kollaritsch.
