Woher wissen wir eigentlich was gesund für uns ist und was wiederum als schlecht für unseren Körper angesehen wird?
Wir könnten es uns einfach machen und sagen, der Arzt weiß es oder Wissenschaftler haben das in Studien herausgefunden. Beides ist in diesem Fall richtig aber es erklärt noch immer nicht, woher das Wissen wirklich stammt. Je eher wir etwas verstehen, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir uns an ausgesprochene Empfehlungen halten.
Bei den Krankheiten ist es nicht anders – wir wissen alle, dass ausreichend Sport und eine gesunde Ernährung unser Wohlbefinden verbessert. Was nach heutigem Wissensstand gut ist, kann möglicherweise durch neue Studienergebnisse bereits morgen wieder widerlegt sein. Im Zuge dieses Blogs mit dem Schwerpunkt Gesundheitskompetenz werden wir viel über Keime und Hygiene erfahren. Wie können wir uns vor Krankheiten schützen und welche Möglichkeiten haben wir, vorhandene Infektionen wieder los zu werden.
Dieses Wissen war nicht immer vorhanden, bevor wir uns nun direkt mit diesen Themen auseinandersetzen, werfen wir einen kurzen Blick in die Vergangenheit.
In einer Zeit als das Thema „Bakterien“ verstärkt diskutiert wurde, hat sich Sir Austin Bradford Hill folgende Gedanken dazu gemacht. Seiner Meinung nach konnte jede Krankheit nur durch ein Bakterium ausgelöst werden. In gewissen Fällen (z.B.: Tuberkulose) ist die damals aufgestellte Theorie richtig. Heute wissen wir aber, dass verschiedene Krankheiten durch verschiedene Ursachen entstehen können.
Sehen wir uns dazu folgendes Beispiel an:
Risikofaktoren für Hypertonie (nach Blettner M. & Sprenger M.)
Hierbei ist ersichtlich, dass die Hypertonie nicht alleine durch eine Ursache, sondern aufgrund von vielen verschiedenen Ursachen ausgelöst werden kann. Die Hypertonie kommt wiederum bei verschiedenen Krankheiten vor und ist somit nicht spezifisch für eine Krankheit alleine.
- Wir müssen uns darüber bewusst sein, dass es in unserem Leben verschiedene Risikofaktoren gibt, die unsere Gesundheit in unterschiedlicher Stärke beeinflussen können. Einigen bekannten Risikofaktoren wie Rauchen oder ein erhöhter Alkoholkonsum können wir aktiv gegenüber treten. Schwieriger wird es hingegen bei von uns nur wenig beeinflussbaren Risikofaktoren wie beispielsweise der Umweltverschmutzung (schlechte Luft, …). Das Risiko muss aber nicht unbedingt immer negativer Natur sein, denn der Begriff „Risiko“ sagt nur, dass es eine bestimmte Wahrscheinlichkeit gibt, dass ein Ereignis eintritt. Speziell auf das Gesundheitswesen umgelegt bedeutet das somit: Es gibt eine Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Erkrankung oder allgemeiner zu einem Wechsel des Gesundheitszustandes kommt (positiv oder negativ). Als positive Risikofaktoren wären hier vor allem Sport oder eine mediterrane Ernährung zu nennen.
Wenn wir somit verstehen, wodurch Krankheiten begünstigt werden, also die entsprechenden Risikofaktoren kennen, dann können wir in Zukunft unser Leben so gestalten, dass manche Risikofaktoren kaum und andere wiederum stärker ausgeprägt in Erscheinung treten.
