Teixobactin nennen Forscher eine kürzlich entdeckte Substanz mit antimikrobieller Wirkung. Diese könnte in Zukunft bei der Bekämpfung von gefährlichen Krankenhauskeimen wie Staphyloccocus aureus oder Clostridium difficile eine bedeutende Rolle spielen, sagt Prof. Kim Lewis von der Northeastern University in Boston.
Insgesamt 10.000 Stämme von Bodenbakterien wurden unter die Lupe genommen. Eines der Bakterien erregte die Aufmerksamkeit der Wissenschaftler der Northeastern University: das Bakterium Eleftheria terrae. Die von ihm gebildete Substanz scheint hoch wirksam zu sein: „Teixobactin hat eine exzellente Wirkung gegen gram-positive Bakterien, darunter auch Stämme, die gegen andere Antibiotika resistent sind“, sagt Prof. Kim Lewis von der Northeastern University in Boston. Dazu zählen die Krankenhauskeime Staphyloccocus aureus oder Clostridium difficile ebenso wie der Milzbrand-Erreger Bacillus anthracis oder Mycobacterium tuberculosis, die Ursache von Tuberkulose. Gegen die meisten gram-negativen Bakterien ist der Stoff nicht aktiv.
Für besondere Hoffnung sorgt der Umstand, dass die Forscher nach eigenen Angaben nicht in der Lage waren, bei Staphylococcus aureus Resistenzen zu entwickeln, selbst wenn sie deren Kulturen wochenlang minimale Mengen des Wirkstoffes beimischten. In Versuchen mit infizierten Mäusen habe das Mittel ohne toxische Effekte zuverlässig geholfen – und zwar in extrem niedriger Dosierung. Die Substanz hat jedenfalls ein hohes Potential für die Entwicklung eines wirksamen Arzneimittels.